Aus dem Leben eines Studiobassisten! Folge 6: Raoul Walton In der Serie „Aus dem Leben eines Studiobassisten“ erzählen Bassheroes kurze Anekdoten aus ihrem Alltag im Tonstudio. Für viele Bassisten war und ist der Beruf des Studiobassisten ein Traumjob. Doch leider werden Studiobassisten immer weniger gebucht, und das liegt nicht nur an der digitalen Studiotechnik. (Bass Professsor 5/2017, Ausgabe 92, Seite 6)
Der US-Amerikaner Raoul Walton wuchs in der berüchtigten Bronx in New York auf. Nach seinem Umzug nach Europa arbeitete er Anfang der achtziger Jahre mit den Produzenten Conny Plank, René Tinner und „Milk & Sugar“ sehr eng zusammen. Jahrelang spielte er für Marius Müller-Westernhagen, Heinz-Rudolf Kunze und Julia Neigel unzählige Hits ein. In dieser Folge erzählt er von seiner ersten Begegnung mit der Produzentenlegende Conny Plank.
ERSTE ERFAHRUNGEN MIT CONNY PLANK Conny Plank war schon damals ein sehr bekannter Produzent, der Bands wie Eurythmics, Kraftwerk oder Ideal produziert hatte. Mit ihm sammelte ich eine meiner ersten Erfahrungen in Deutschland. Ich kam in sein Studio und sollte ihm ein paar Grooves anbieten. Um es besonders gut zu machen, bot ich ihm sehr intellektuelle komplizierte Grooves an. Irgendwann sagte er zu mir: „Verdammt noch mal, spiel mal was anderes, du bist aus New York, du bist aus Bronx, dann spiele endlich auch so! So was will ich auf dem Band haben!“ Ich war erst mal total geschockt! Seine Worte haben mich aber an meine musikalischen Wurzeln zurückgebracht. Ich habe dann einfach groovy gespielt und schob meine verkopfte Denkweise beiseite. Diese Reaktion brachte genau das, was Conny auf dem Band hören wollte!