Hallo, liebe Leser! Das Universum. Unendliche Weiten. Halten wir kurz inne, während die Welt in den 60ern des 20. Jahrhunderts eine Vollbremsung vollführte und mich rauswarf. Die wilden 60er: Zu jung, um freie Liebe zu skandieren, zu alt, um in den Kindergarten zu gehen, lernte ich durch meinen Dad Swing, Jazz, Blues und Rock’n’Roll kennen und lieben. Ich war infiziert!
Geboren war somit der Gedanke, dass Musik besser ist als Schule. Kaum war es ausgesprochen, durfte ich Klavier lernen: drei Jahre Langeweile pur! Ich schmiss das Lassie-geschmückte Handtuch und widmete mich den üblichen Mädchensachen: Motorrädern.
Die Jahre vergingen und die Siebziger standen vor der Tür. Als ich sie öffnete, begegnete ich meiner ersten großen Liebe: Slade. Ein Konzert in der Düsseldorfer Philipshalle war der Startschuss, denn obwohl mich Noddy Holders Sangeskünste in den Orbit schossen, traf mich doch Jimmy Leas Bass wie ein Dum-Dum- Geschoss mitten in den Bauch. Jetzt wusste ich, was mir fehlte: Ich brauchte BASS!
Und schon 17 Jahre später war es dann soweit. Denn meine Ahnen brauchten einen vernünftigen Schulabschluss und eine Ausbildung: Ich wurde Justizangestellte. Als Ausgleich zu diesem wahnsinnig interessanten Beruf wird man entweder debil oder man macht Musik – ich entschied mich für beides! Mein Debüt als Bassistin gab ich in einer Blues-Band, da dies die einfachste Form des Vier-Saiten-Quälens darstellt. Ich bekam einen Hoyer von meinem besten Freund geschenkt und kaufte mir einen Peavey MK III.
Später folgten diverse Bands, und dann kam der „Faltenrock“ – passend zum Face. Selbst heute habe ich nicht die blasseste Ahnung, warum meine Hardrock-Band zur Jahrtausendwende mit Achtziger Jahre Hardrock einen Plattendeal bekam. Lustigerweise stritten sich die Bandmitglieder um die Ausschüttung der bösen GEMA, denn obwohl wir in Deutschland kaum Copies verkauften, hatten die Japaner viel Freude mit dauergewellten Matten, Klaus-Meine-ähnlichem Gejohle – und unserer Mucke, die ich mit einem zwischenzeitlich erworbenem Ibanez Soundgear 1000 (BJ ca. 1991) und einem 400 Watt Craaft Solton Mosfet dahinhupte. Aufgrund dieser – wie sagt man so schön? – Differenzen stieg ich aus.
Den Ibanez allerdings habe ich nie verlassen – und glücklicherweise er mich auch nicht. Er ist einfach perfekt für jemanden, der nicht basteln will, sondern bassen. Das Beste an diesem Juwel ist die Bespielbarkeit: Man fliegt ohne Pilotenschein das Palisanderbrettchen rauf und runter, und die Bünde halten, ohne abgerichtet zu sein, seit der Geburt dieser Kostbarkeit – und das ist über 20 Jahre her.
Da ich immer auf verschiedene Genres stand, hatte ich auch immer zeitgleich mehrere Bands und entdeckte meine zweite große Liebe: Ich legte mir meinen ersten Ampeg (SVT „1“, black face) zu. Für den passenden Kühlschrank fuhr ich 900 km, aber es hat sich gelohnt, denn den Krempel spiele ich heute noch. Seitdem nannte man mich „Demolition-Woman“, weil ich den SVT 1 mit einem SVT 2 (damals noch kein „pro“) und zwei Boxen „verkuppelte“, was zur Folge hatte, dass die Kaffeetassen aus den Regalen hüpften und ihre Henkel einbüßten. Es folgten ein Fender Preci von 1976, ein Fender Jazz Bass, das Beast von B.C. Rich, etc. Ich habe mittlerweile den Überblick verloren, schätze aber die Bassabteilung auf etwa 15 Exemplare. Die Gitarrenabteilung ist mit drei Äxten übersichtlicher. Bassgirl Heike Müller, BP5/2012Was mir jetzt noch fehlt, ist ein Mann: Der klassische Music Man. Dafür muss ich aber erstmal umziehen, da einige der Viersaiter schon als Kleiderständer dienen.
Garstic, eine „Frickel Nu Metal Band“, annektierte mich, obwohl unsere selbstverfassten Songs eher einer mathematischen Gleichung ähneln. Ich hatte nie Probleme damit, dass ich eine Frau bin. Die Sympathie zählt, das Talent, und der Sprit im Tank. Die Jahrtausendwende beförderte nicht nur diverse Weltuntergangssektengrüppchen ins Jenseits, sondern auch einen alten Traum von mir zutage: eine Metalcoverband, da ich die alten Maiden, Saxon, Accept, Dio, Black Sabbath etc. liebe. Vor allen Dingen Gottheiten wie Steve Harris oder T.M. Stevens. Letzterer gab mir auch den Namen „Bass Sistah“, womit dieses Rätsel gelöst ist. Bei einem Konzert stellte ich mich unbemerkt hinter ihn und legte meine Arme nicht nur um die Körpermitte von Thomas Michael, sondern auch direkt los. Sprich: Das Publikum sah T.M. und meine weißen Arme sowie Hände, die seinen Warwick malträtierten. G-Man und Michael groovten sich sofort mit ein und es war ein Riesenspaß. T.M. rief: „You are my Bass Sistah“!
Aktuell fühle ich mich wie die Prinzessin auf der Erbse, weil ich mit meiner Band Rockscars das außerordentliche Glück habe, mit menschlich und musikalisch unglaublich guten Leuten zu mucken. Denn trotz allem – für mich zählt in erster Linie, dass ich meine Bandkollegen mag. Denn eines habe ich gelernt: NO DIVAS! In diesem Sinne… ob Männlein, ob Weiblein: Rockt, was das Zeug hält – egal, was andere sagen! Eure Heike – aka „Bass Sistah”
Internet ■ www.facebook.com/bass.sistah Rockscars (Rock-/Metalcover) ■ www.facebook.com/rockscars.band Garstic (Frickel Metal) ■ www.garstic.de
Hallo, liebe BASS PROFESSOR-Leser und -Leserinnen!
Mein Name ist Sandra Pape und neben dem Bass, welchen ich seit ca. einem Jahr und vier Monaten spiele, arbeite ich als Buchhaltungskraft in Bayern. Heute möchte ich euch meinen Weg zum E-Bass erzählen, um auch andere Ladies zu ermutigen, das „bässte“ Instrument des Planeten auch noch mit 30 Jahren und älter zu erlernen.
Ich selbst bin erst relativ spät zum E-Bass gekommen: ich war bereits 34! Grund hierfür war in erster Linie mein erster Konzertbesuch bei meiner Lieblingsband am 16. November 2010. Der Sänger, welcher gleichzeitig Bassist dieser Band ist, hat mich mit seiner Darbietung schlichtweg vom Hocker gerissen. Mir war klar: Jetzt ist endlich die Zeit gekommen einen früheren Kindheitstraum wahr werden zu lassen! Schon als Kind wollte ich immer gerne ein Instrument erlernen, doch es hat sich nie die Gelegenheit dazu ergeben. Nun wusste ich: die Zeit war reif!
Nach dem Konzert haben mein Lebensgefährte, welcher mich begleitete, und ich unseren Kindern davon erzählt – und es kam, wie es kommen musste… das Fieber brach aus. Mein großer Sohnemann wollte nun auch E-Bass spielen lernen, allerdings nicht alleine: „Zu zweit lernt es sich leichter!“, das dachten wir beide. Anfangs hat das auch ganz gut geklappt. Da ich beruflich und privat sehr eingespannt war, konnte ich mir zwar nicht immer täglich die Zeit nehmen mit meinem großen Sohn in dem Maße üben, wie ich das eigentlich wollte. Trotzdem bin ich am Ball geblieben und habe Übungssoftware und Bücher gekauft. Wie oft im Leben kam aber alles anders als man denkt: Ich hatte das Glück, dem Instrument schon mit relativ wenig Übung ein paar brauchbare Töne zu entlocken. Was meinem Sohnemann jedoch nicht gelang. Er verlor schnell das Interesse, da sich die Erfolge nicht schnell genug einstellten. Da half kein gutes Zureden – er hing das Bassspielen an den Nagel. Was man ihm zugute halten muss: Er war damals erst 12 Jahre jung. Vielleicht hat er ja irgendwann wieder Lust E-Bass zu spielen.
Natürlich war ich darüber enttäuscht. Nun wollte ich mir und meiner Family beweisen, dass es gar nicht so schwer ist ein Instrument zu erlernen. Ich übte nun, was meine Materialien so hergaben. Allerdings kamen mir nach und nach Zweifel, ob ich das alles so richtig mache. Ich hatte nie einen Lehrer aus Fleisch und Blut, welcher mir Tipps geben und mich auf Fehler hinweisen konnte. Zeit und Geld für einen echten Lehrer standen und stehen mir leider nicht ausreichend zur Verfügung. Da mein Fortschritt nur schleppend voran ging, suchte ich eine Möglichkeit, schnell und kostengünstig einen Basskurs zu absolvieren. Dabei stolperte ich zufällig über die Anzeige von Lars Lehmanns MUSIC MAN BASS CAMP. „Das ist es!“, dachte ich. Ich muss zugeben: Anfangs hatte ich schon Angst mich anzumelden. Die meisten, die an solchen Camps teilnehmen, spielen ja schon mehrere Jahre Bass, zumindest waren dies meine Gedanken. Schließlich überwand ich meinen inneren Schweinehund und kontaktierte Lars Lehmann. Nach einigen netten Schriftwechseln, in denen er mir meine Zweifel und Ängste nahm, meldete ich mich an. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Jetzt, zwei Monate nach dem BASS CAMP, bin ich echt froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Seit dem Workshop bin ich hoch motiviert. Ich habe in kürzester Zeit ein paar (einfache) Stücke einstudieren können, die zu spielen ich mir vorher nicht getraut hätte. Nun bin ich guter Dinge und kann nur jedem raten: Wenn man etwas erreichen will, dann sollte man Taten sprechen lassen, egal wie alt man ist. Lernt das „bässte“ Instrument des Planeten! Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen!
Und noch etwas: Man braucht nicht das teuerste Equipment um Bassspielen zu lernen. Ich spiele einen Yamaha RBX-170 in rot metallic, und mein Amp ist ein Line6 Spider IV 15. Es wäre toll, wenn ich in nächster Zeit mit anderen „Newbies“ Musik machen und eventuell sogar mal auf der Bühne stehen könnte. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Lars Lehmann, dem ich einen mächtigen Motivationsschub verdanke. Er erweckte in mir das Interesse am Bassspielen auf seine eigene Art. Er zeigte mir eine Vielseitigkeit des E-Basses, die ich bis dato noch nicht gesehen und gehört hatte. Hut ab!
Die bässten Grüße an alle! Eure Sandra
2012-06-13
Hallo, ich bin Susanne, auch „att“ genannt! Ich bin Bassistin aus Passion seit meinem 17ten Lebensjahr, und das ist schon einige Monde her. Nachdem ich nach vielen Jugendjahren des Erlernens klassischer Gitarre an den E-Bass geriet und mich in Punkbands ausgetobt hatte, entdeckte ich den Kontrabass durch Zufall, blieb daran hängen und studierte in Amsterdam und Köln Bass.
Mein Studium finanzierte ich mir als Bassistin in einer Ladies-Swing-Galaband, in einem Salonorchester und mit Jazzmuggen mit zusammengewürfelten Kommilitonen zu Hochzeiten und runden Geburtstagen. Schließlich machte ich sogar ein ordentliches Diplom als Musikerin. Als Bassistin habe ich allerlei Arten Musik hinter mir, die man als Profi nun mal ableisten muss, kann und darf. Allerdings habe ich auch eigene künstlerische Projekte auf die Beine gestellt, die gut funktionieren und auf welche ich sehr stolz bin: Silentones ist ein Duo mit einem Bläser, mit dem ich seit 1995 Tourneen bestreite und Stummfi lme mit eigenen Kompositionen begleite. Bassics ist ein preisgekröntes Duo mit zwei Kontrabässen, die von „Mission Impossible” bis eigenen Kompositionen die ganze Bandbreite der beiden Tieftöner präsentieren. Anfang der 2000er leistete ich just for fun einige Jahre mit dem 5-Saiter schweißtreibenden Dienst am Mosh-Pit in der Hardcoremetalband Dumpyourload. Das hat mir enorm Spaß gemacht und wurde einer meiner vielen musikalischen Facetten gerecht, nämlich meiner Liebe zum modernen Metal.
Mittlerweile mache ich als Bassistin eh nur noch, was ich will. Glücklicherweise gehört das Unterrichten auch zu einer meiner Leidenschaften. Derzeit habe ich mich aus fi nanziellen Gründen mehr auf diese Berufung verlagert, um den kreativen Rücken frei zu haben und nicht auf manchmal drittklassige Muggen angewiesen zu sein. Was die wirtschaftliche Seite betrifft, so ziehe ich nach langen Jahren in verranzten Jazzclubs, in absurden Bühnenoutfi ts, zwischen Büffet und Büttenreden und vielen Kilometern auf der Autobahn derzeit vor, Menschen meine Erfahrung und mein Können und meine Liebe zum Bass und zur Musik zu vermitteln. Es ist ein großartiges Gefühl, Menschen aller Altersklassen an Kontra- und E-Bass und in der Musik zu unterweisen und auch zu vermitteln, was für eine tolle Sache es ist, Teil der mächtigen Rhythmusgruppe zu sein. Ich gebe Einzelunterricht, Workshops, mache Bandcoaching und lehre nicht nur das Instrument, sondern auch alles, was zum Musikmachen dazugehört. Wenn auch Frauen am Bass noch immer in der Minderheit sind, so bemerke ich doch in meinem Schülerstamm, dass es immer mehr Mädchen und Frauen gibt, die sich sowohl an den Kontrabass als auch an den E-Bass wagen. Bitte mehr davon!
Am Kontrabass ist mein ungeschlagener Guru Charlie Haden, über den ich meine Diplomarbeit schrieb und der zusammen mit Charles Mingus, Paul Chambers oder Ron Carter zweifellos meinen eigenen Stil prägte. Am E-Bass waren meine Vorbilder dereinst z.B Jaco Pastorius und Stanley Clarke. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nie wirklich den Ehrgeiz verspürte, eine Slapkönigin zu werden. Eher gehen meine Präferenzen in die aktuelle Mathbzw. Djent-Metalrichtung. Hier halte ich z.B. Jeroen Thesseling von Obscura für den Meister aller Klassen, wenngleich es mittlerweile gerade in diesem aktuellen Metal-Bereich unglaublich interessante neue aufstrebende Bassisten gibt, die einen ganz eigenen Stil in diese ebenso eigene technisch anspruchsvolle Metalrichtung gebracht haben.
Ich toure zuweilen nach wie vor mit „Silentones” und „Bassics”, lasse mich auch gern mal für die eine oder andere gepfl egte Jazzoder Salonorchestermugge engagieren und bin gerade nach Aufl ösung von „Dumpyourload“ auf der Suche nach einer interessanten, innovativen und anspruchsvollen neuen Band in Richtung Your Memorial, Obscura, Textures, Veil of Maya, After the Burial etc. Stay tuned! Eure Susanne
www.silentones.de/susanne_peusquens_bass.htm
Hallo, liebe BASS PROFESSOR-Leser! Mein Name ist Tina Schmalfuß und ich bin Bassistin der Band Pub’n’Steel aus Leipzig. Mir gefällt die Rubrik „Lady on Bass“ des BASS PROFESSORs besonders gut, da hier auch mal über die „Frauen hinter den tiefen Tönen“ berichtet wird. Momentan mache ich meinen Master in Anglistik und arbeite nebenbei bei einem Magazin. Vor kurzem wurde ich mit dem 1. Preis als „Beste Bassistin“ durch den Deutschen Rock & Pop Preis ausgezeichnet. Durch einen glücklichen Zufall bin ich 2005 an dieses schöne Instrument geraten. Und das kam so...
Wie bei vielen Bassisten hat auch bei mir alles mit der Gitarre angefangen. Doch als einige Freunde während ihrer Bandgründung nach einem Bassisten suchten, probierte ich es einfach aus und merkte schnell, dass mir dieses Instrument sehr viel besser liegt. Ich liebe die Vielseitigkeit, die der Bass mir bietet. Die Möglichkeit zwischen Melodie und Rhythmus unbegrenzt wandern zu können und mich darin zu verwirklichen, hat meine Passion zu den tiefen Frequenzen des Lebens entfachen lassen. Bei meiner Entwicklung stand mir besonders Peter Sonntag (Final Virus) aus Aachen zur Seite, welchen ich als meinen persönlichen Bassguru bezeichne. Auch Markus Höppner aus Leipzig fordert und fördert mein Spiel. Seine technisch anspruchsvollen Läufe machen mir immer wieder die Komplexität und die Möglichkeiten meines Instrumentes bewusst und ermöglichen es mir, mich stetig weiterzuentwickeln.
Technisch lege ich großen Wert auf Abwechslung. Sowohl das Spiel mit als auch ohne Plektrum hat seine individuellen Vorteile, wodurch jedem Song sein spezifi scher Sound verliehen werden kann. Eine generelle Festlegung kommt für mich nicht in Frage, um mir selbst keine zu engen Grenzen zu setzen. Derzeit beschäftige ich mich sehr mit dem 2-Hand-Tapping, da hierbei einfach noch mehr Kombinationsmöglichkeiten für bestimmte Songpassagen ausgearbeitet werden können.
Meinen derzeitigen Bass, ein Sujet Standard 4-Saiter Custom- Bass vom Aachener Bassbauer Christof Kost, verdanke ich den Umständen einer Studioaufnahme. Peter Sonntag stellte mir für diese seinen Kost-Bass zur Verfügung, da mein damaliges Instrument meinen Ansprüchen nicht mehr genügte. Beim ersten Anspielen merkte ich sofort, dass genau so ein Bass mein nächster werden muss! Jeder, der sein Instrument gefunden hat, kann sicherlich dieses unbeschreibliche Gefühl nachempfi nden. Ich wollte unbedingt einen eigenen Kost-Bass haben – ganz egal, was er kostet! Denn er passt nicht nur musikalisch perfekt, sondern auch optisch, wie man unschwer erkennen kann. In diesem Sinne... die bässten Grüße, eure Tina
www.pubnsteel.de
Hallo, liebe Leser und Leserinnen!
Ich bin relativ spät auf den Bass gekommen, da muss ich schon um die 18 gewesen sein. Als Gitarristin erschien mir ein Bass immer etwas seltsam. Da fehlten doch zwei Saiten! Irgendwie kamen mir die Möglichkeiten, die der Bass bietet, zunächst recht beschränkt vor. Obwohl ich als Fan harter Musik Iron Maiden zu meiner Lieblingsband erklärt hatte und dort mit Steve Harris ein begnadeter Bassist nicht grade langweilig zu Werke ging, hatte ich mehr Interesse daran, die Alben der Band auf meiner Gitarre rauf und runter zu dudeln. Über den Bass bin ich erst über den Umweg Schlagzeug gekommen: Ich spielte in der Musikschule in einer Band, die zu einem Zeitpunkt einen Überschuss an Gitarristen, aber keinen Schlagzeuger mehr hatte. Da ich sowieso mal etwas Neues ausprobieren wollte, klemmte ich mich hinter die Schießbude und nahm zwei Jahre lang Unterricht, obwohl ich gar kein eigenes Schlagzeug besaß. Erst jetzt fiel mir auf, wie dicht Schlagzeug und Bass zusammen hängen und wie fein der Unterschied sein kann zwischen einer Band, die richtig geil groovt und einer, die eher nebeneinander als miteinander spielt. Da ich keinen Platz und kein Geld für ein Schlagzeug hatte, beschloss ich also, mir die Rhythmusgruppe von der anderen Seite zu erobern und kaufte mir auf dem Flohmarkt einen schrecklichen, aus verschiedenen Modellen zusammengeschraubten Bass, der kaum spielbar war.
Zum Glück hat mir dieser Umstand nicht das Spielen verleidet, ich bekam richtig Spaß an der Sache. Ich sparte also, ging ins Musikgeschäft, probierte mich durch sämtliche Bässe und landete schließlich bei einem Ibanez Soundgear SR 300, einem relativ leichten, passiven Bass mit sehr schönem Sound. Als Übungsamp stellte ich mir einen Behringer Ultrabass BX300 ins Zimmer, der sogar laut genug für den Proberaum war. Es folgte die Suche nach einer Band, mit der ich auch etwas Geld verdienen wollte, denn ich hatte mich kurze Zeit vorher als Musikerin selbständig gemacht. Auf meine Anzeige hin meldete sich eine AC/DC-Coverband. Ich kannte vier Lieder von AC/DC und hatte noch nie etwas von der Band auf dem Bass gespielt, dachte mir aber, so schwer könne das nicht sein – und sagte zu. Auf den ersten Blick leichte Lieder, bei denen ich schon die Befürchtung hatte, sie könnten mir schnell langweilig werden, stellten sich dann als äußerst spannend heraus, denn bei AC/DC zählen keine irrwitzigen Läufe, sondern alleine der Groove und das Feeling. Mit unserer Schlagzeugerin zusammen am Mikrotiming zu feilen, Stücke wie „Hell’s Bells“ oder „Let There Be Rock“ zum Laufen zu bringen und bei unseren Auftritten richtig geil zu spielen – dass ist es, was mir richtig einen Kick gibt!
Live erlaubt mir die relativ reduzierte Spielweise außerdem, mehr Show zu machen und richtig abzugehen. Da lande ich von der Performance her wieder bei Steve Harris von Iron Maiden. So schließt sich der Kreis. Mittlerweile kann ich AC/DC im Schlaf spielen und es ist mir immer noch nicht langweilig geworden. Trotzdem suche ich auch neue Herausforderungen am Bass und bin beim „über-den-Tellerrandschauen“ bei Fusion/Jazz gelandet, wo ich mich mit einem Fretless Fender Jazz Bass u.a. an Nummern von McCoy Tyner wage. Ich spiele mittlerweile in vier Bands und gebe Gitarren- und Bassunterricht in meinem Heimatort Bornheim. Und: Ein Schlagzeug besitze ich inzwischen auch.
Equipment:
Bässe: Ibanez SR 300
Schecter Diamond 004
Fender Squier Jazz Bass Fretless
Verstärker: Behringer Ultrabass BX 300
Behringer Ultrabass BX 3000 T
Boxen: Behringer BB115 & BB210
www.juliane-ehl.de
Bass Professor 1/2011, Ausgabe 58
Hallo zusammen! Mein Name ist Jounah und ich spiele seit ca. zehn Jahren das bässte Instrument der Welt. Ich liebe dieses geile Gefühl, in die dicken Saiten zu greifen und diese aus tiefen Frequenzen verwebte Straße zu bauen, die sich auf den Groove des Schlagzeugs legt und tanzt. Doch die Liebe dazu musste lange wachsen, denn anfangs habe ich „notgedrungen“ zum Bass gegriffen. Wie sehr viele meiner Kollegen/- innen, habe ich vorher Gitarre gespielt. Da ich mir aber in meiner ersten Band das Elend, den Bass vom Keyboard kommen zu lassen, weil kein Bassist gefunden wurde, nicht mehr anhören wollte und konnte, habe ich einfach auf zwei Saiten verzichtet und mir meinen ersten Bass schenken lassen – ein billiges No-Name Produkt aus China.
Zu Beginn war das Projekt „Bass“ für mich jedoch recht schwierig, denn ich war auch Sängerin in dieser Band und das Singen fiel mir zur Gitarre irgendwie leichter. Aber wo ein Wille ist... Seit 2004 bin ich nun Bassistin und eine von zwei Sängerinnen bei „pinK mercury“, einer so genannten Newcomerband aus Bremen und Hannover, die den „Progressive- Pop“ erfunden hat. ;-) Wir spielen 20 bis 30 Gigs im Jahr und haben gerade eine neue Scheibe aufgenommen. Musikalisch schaffen wir eine wohl einzigartige Verbindung von verspielten Querflöten-Motiven, harten Gitarrenriffs, komplexen Instrumentalarrangements und eingängigen Popmelodien.
Um meine Doppelrolle in der Band auf die Reihe zu kriegen, muss der Bass unter dem Gesang manchmal recht simpel gehalten werden; dafür kann ich mich in den ausgiebigen Instrumentalparts um so mehr austoben.
Ich spiele abwechselnd – je nach Song – einen Schecter Stiletto Studio-5 und einen Schecter Stiletto Deluxe-4. Schecter-Bässe sind in meinen Augen besonders gut für zierliche Frauen geeignet, da sie einen relativ kleinen Korpus haben. Dazu kommt ein schweinegeiler Sound. Vor knapp zwei Jahren wurde ich in die Hartke Endorser-Familie aufgenommen, was mich sehr glücklich macht, denn ich war schon immer ein großer Fan des soliden Hartke-Sounds.
Auf der Musikmesse in Frankfurt habe ich letztes Jahr das Highlight entdeckt: Bunte Bass-Saiten. Seit dem spiele ich auf allen Bässen DR-Strings in Pink (passend zum Bandnamen) – jedoch nicht nur, weil die geil aussehen, sondern auch weil diese Saiten eine super Qualität haben – sie sind handverdrahtet und behalten dadurch länger ihren Klang.
Zum Schluss noch ein paar offene Worte zu diesem vermeintlichen „Sonderstatus“: Als Lady am Bass muss man kein Victor Wooten mit T***** sein, um aufzufallen – dafür muss man oft hart darum kämpfen, ernst genommen zu werden.
In diesem Sinne... stay deep-tuned!
Jounah
Website: www.pinkmercury.de
Bass Professor 1/2011, Ausgabe 58
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