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Alembic Series I Short Scale

Bass Professor, BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981
Hallo, liebe Leserinnen und Leser! In einer alten Alembic-Werbung hieß es einmal vollmundig: „In letzter Konsequenz: Alembic“. Nun, an diesem Spruch ist tatsächlich etwas dran. Es gab auch noch einen weiteren sehr einprägsamen Satz in einer anderen Werbung der Kalifornier. Dieser lautete: „Unsere Bässe sind keineswegs teuer – sie sind unbezahlbar“. Wie recht diese Herrschaften um Firmengründer Ron Wickersham doch damit haben, erfahrt ihr jetzt in meinem Bericht über die seltenen und mit einigen Extra-Features ausgestatteten Alembic Series I-Bässe bzw. deren Erbauer.

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981

Alles begann in der Hippie/Flower Power- Zeit im Jahr 1968 und mit der damals wohl wichtigsten und einflussreichsten Freakband in San Francisco: Grateful Dead. In diesem Jahr nahm die Band im „Pacific Recording Studio“ in Frisco ihre live eingespielte neue LP „Live/ Dead“ auf. Im Studio gab es eine von Ron Wickersham mitentwickelte und eingebaute Ampex MM-1000 Mehrspur-Aufnahmemaschine – erst die zweite ihrer Art überhaupt! Ein Jahr darauf, 1969, verließ Ron die Firma Ampex und schloss sich als Soundtüftler den Grateful Dead an. Gleichzeitig betrieb er eine Art Hobby- Elektronikwerkstatt in einem alten Warenhaus, genannt „The Pink behind Pinky’s“. Dieses Haus, in dem auch Grateful Dead probten, lag hinter dem „Pinky’s Pizza Parlor“. Das alte Warehouse hatte einen sehr auffälligen Außenanstrich, genau wie die davor stehende Pizzabude. In diesem großen Gebäude lebte auch ein Künstler namens Bob Thomas, der einige Cover der Deads entworfen hatte und auch für das spätere Firmenlogo von Alembic verantwortlich zeichnet. Der Name Alembic stammte von Alchemisten früher Zeiten, deren Destillierkolben so genannt wurde. Anfangs entwickelte Ron ausschließlich Austausch-Elektroniken und -Tonabnehmer für Gitarren und Bässe. Die erste Gitarre, deren Elektronik Ron komplett austauschte, war die zwölfsaitige Guild von David Crosby (Crosby, Stills and Nash). Später folgten der Gibson EB3-Bass des Dead-Bassisten Phil Lesh sowie Leshs und Jack Casadys Guild Starfires, welcher bei Jefferson Airplane spielte. Diese Veränderungen an den umgebauten Instrumenten wurden „Alembicized“ genannt. Auf Holzbau- Seminaren von Bill Graham hatten Ron und Susan Wickersham unter anderem Rick Turner kennengelernt, der sich ihnen kurze Zeit später anschloss, um neue Instrumente zu entwerfen und zu bauen.

Im Februar 1970 zog diese Elektronik-Freak- Werkstatt mit fast der gesamten Roadcrew der Grateful Dead in die Judah Street Nummer 320 in San Francisco um. Dort wurden dann auch später Gitarrenreparaturen von Frank Fuller und Rick Turner ausgeführt. In den Anfangsjahren kümmerte sich das kleine Team von Alembic allerdings unterm Strich noch mehr um Studio Recording und PA-Verleih, die sogar bis nach Europa führten, etwa zum bekannten „Isle of Wight Festival“ in England. Im Jahr 1971 zog die Mannschaft erneut um, und zwar zur Brady Street Nr. 60, wo auch das „Pacific Recording Studio“ untergebracht war. Das Haus musste kräftig renoviert werden, und die Finanzmittel wurden langsam aber sicher knapper.

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Im Jahr 1972 kam endlich wieder frisches Kapital in die Unternehmenskasse durch die große und erfolgreiche Grateful Dead-Tour durch Europa, wo auch die gleichnamige Doppel-Liveplatte „Europe 72“ von Ron Wickersham und seinem Alembic-Team mitgeschnitten wurde. In diesem Jahr erschien im „Guitar Player Magazine“ monatlich in jeder Ausgabe ein „Alembic Report“. Dort wurde über ihre Erfahrungen im Live- und Studiobereich sowie über ihre Custom Bass- und Gitarren-Anfertigungen gesprochen. Hier erschien auch der Bericht über den Bass mit der Seriennummer 1 von Jack Casady, der sogenannte „Jack’s $ 4000 Custom Bass“. Dieser Bass besaß noch eine etwas andere Korpusform mit merkwürdig aussehenden verschiebbaren Tonabnehmern, optisch wie aus Bienenwachs gefertigtem, umhülltem durchsichtigen Plastik. Der kräftige Korpus bestand aus dunklem Holz, der aussah, als wäre er aus Opas altem Eichen-Wohnzimmerschrank gehauen worden. Besonders auffällig an Jacks Bass sind die zeitraubenden Holzverzierungen an den Korpuskanten und auf der Rückseite. Da wurde sich richtig Zeit genommen, um per Hand diese schönen Details liebevoller Baukunst auszuführen. Bei diesem ersten Alembic wurden auch die sehr kostspieligen „Tree of life“- Griffbretteinlagen verbaut. Die später bekannte und klassische Alembic-Kopfplatte hatte schon auf dem ersten Modell ihre Form gefunden. 1972 bekam der wohl wichtigste Mann für Alembics späteren Erfolg seinen ersten für ihn angefertigten Custom Bass: Stanley Clarke. Den spielt er übrigens noch heute, obwohl in seinem Haus mittlerweile viele weitere Alembic-Schätzchen herumstehen. Alembics Holzspezialist Rick Turner tauchte auf einem Return to Forever-Konzert bei Stanley auf, um ihm einen Alembic zum Testen zu geben. Unvorstellbar ist die Tatsache, dass sich Stanley bis dahin zu dieser virtuosen Fusion-Musik auf einem halbakustischen Gibson EB2 förmlich „einen abgebrochen“ hatte! Natürlich war Stanley auf Anhieb begeistert – endlich hatte er mit dem Alembic einen Bass gefunden, auf dem er seine musikalischen Ideen umsetzen konnte. Der Rest ist Bassgeschichte! Stanley hat übrigens von Anfang an die hier abgebildete Shortscale-Version bevorzugt und gespielt, denn er liebte den kleinen handlichen Body mit dem griffi gen Hals. Die kurze Mensur war er ja von seinem Gibson gewöhnt, doch das war es dann auch schon mit dem Gemeinsamkeiten der beiden Bassmodelle. (Obwohl der Alembic Shortscale- Bass von 1981 in diesem Bericht die identische Halsform mit ihrem kräftigen D besitzt, wie der alte Gibson EB2 aus den 60er-Jahren. Diese Halsform wurde laut Alembic nur einmal als Test angefertigt. Aber dazu später mehr.) In den Jahren 1972 und 1973 war der klare Konzertklang der Alembic-PA (genannt: „The Wall of Sound“) bereits unter Musikern sehr bekannt. Auch Alembics auffällige Custom-Anfertigungen waren bekannt, aber leider noch zu wenig, um die Firma nachhaltig ausbauen und die Erfolgsleiter emporsteigen zu können. Durch ein mehrseitiges Firmenportrait im „Rolling Stone“ über Alembic im Jahr 1973 kam der Stein jedoch langsam aber sicher ins Rollen. Ein kleiner Vertrieb aus Beaverton (Oregon), L.D. Heater Music Company, wurde durch diesen Artikel auf Alembic aufmerksam und machte sich auf den Weg nach San Francisco, um eine Zusammenarbeit anzustreben. Dieser Vertrieb gehörte damals schon zu dem mächtigen Wurstkonzern Norlin Inc., welcher auch schon Gibson Guitars in Kalamazoo aufgekauft hatte. Die permanente Geldknappheit der Alembic-Crew, die besonders durch das Tonstudio hervorgerufen wurde, machten der kleinen Exotenfirma schon zu schaffen – da kam die Marketingstrategie der Firma Heater genau zur rechten Zeit! Mithilfe des frischen Kapitals, welches die ersten Bestellungen von über 50 Instrumenten nun einbrachte, wurde das kostenintensive Tonstudio abgestoßen und ein weiterer Standortwechsel im Jahr 1974 nach Sonoma County realisiert. Dort wurden die unterschiedlichen Fertigungsbereiche voneinander getrennt. Ron erledigte seine Büroarbeit, die gesamte Elektronik, den Zusammenbau der Instrumente und deren Verkauf und Versand von Sebastopol aus. Rick Turner ging mit seiner Holzwerkstatt nach Cotati, um dort für Alembic alle anfallenden Holzarbeiten auszuführen. Trotz der Zusammenarbeit mit dem Heater-Vertrieb ließen sich die Alembic-Leute nicht aus der Ruhe bringen, und es wurden in dieser Zeit nur fünf bis maximal 12 Instrumente im Monat gebaut.

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Im Jahr 1976 fertigte Geoff Gould, seines Zeichens Gründer der Firma Modulus Graphite Instruments, für Alembic die ersten Graphithälse. Den ersten bekam John McVie, Bassist bei Fleetwood Mac. Mit diesem Alembic, der vor einigen Wochen zufällig bei Ebay-USA für $ 19.999 zum Verkauf stand, spielte er die Kultscheibe „Rumours“ ein, die weltweit über 16 Mio. mal verkauft wurde. Es war also die erfolgreichste LP mit Alembic-Basssound. Stanley Clarke bekam den zweiten Bass, der auch auf dem Cover seiner Doppel-LP „I Wanna Play For You“ abgebildet ist. Dieser Bass ist sogar mit einem Bigsby-Tremolo ausgestattet.

Die beiden ersten Alembics mit Graphithals besaßen kein zusätzliches Holzfurnier oben auf der Kopfplatte, anders als der Bass, den ich euch heute präsentiere. John McVie bekam übrigens in diesem Jahr auch den ersten Fretless mit einem Griffbrett aus Stainless Steel (ein Series I in Longscale-Version).

Ende 1976 wechselte Alembic seinen Vertrieb: Von Heater, dem großen und unpersönlichen Norlin-Konzern, ging es zu Rothchild Musical Instruments in San Francisco. Im nächsten Jahr verlegte man die gesamte Produktion nach Cotati, wo zuvor Rick Turner die Holzarbeiten erledigt hatte, um die Verständigungsprobleme der letzten Produktionszeit an zwei unterschiedlichen Orten in Zukunft aus dem Wege zu gehen. Das Jahr 1978 war ein turbulentes Jahr für Alembic: Die Bässe liefen zwar mittlerweile weltweit sehr gut, aber trotzdem entschied sich der Holzbau-Guru Turner Ende 1978, das Unternehmen zu verlassen. Gleichzeitig wurde auch der neue Rothchild-Vertrieb aufgekündigt und ein erneuter Umzug stand an: Jetzt wurde alles in die Foley Street Nr. 45 nach Santa Rosa verlegt. Diese Adresse blieb 12 lange Jahre die Heimat von Alembic.

Dort in dem von außen modernen Gebäude, mit Waschbetonplatten im typischen 70er- Design, wurde der hier abgebildete fantastische Series I-Bass im Jahr 1981 gebaut. Alembic wollte eigentlich Herrn Clarke mit diesem fast exakten Gibson EB2-Halsnachbau überraschen, aber er gefiel ihm nicht so ganz. Zugegeben: die Halsform ist schon sehr ungewohnt beim ersten Anspielen, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich und die gleichbleibende Griffbrettbreite kommt einem mehr und mehr entgegen. Meine Geschichte mit diesem schönen Shortscale- Bass begann im Jahr 1993. Damals war ich backstage zu einem Stanley Clarke-Konzert in Hannover eingeladen, um den Drummer mit neuen Sticks zu versorgen, den die deutsche Tourneeleitung bei meinem damaligen Arbeitgeber bestellt hatte. Nun suchte man dringend einen Freiwilligen, um die zwei Kartons mit den Drumsticks rechtzeitig nach Hannover zu bringen. Für mich war es keine Frage, dass ich fahren würde! Also schraubte ich zuhause noch schnell die Backplate von meinem damaligen Series II Alembic, und los ging es nach Hannover. Ich hatte die „East River Drive“-Tour schon einige Tage vorher in Dortmund gesehen und war damals wie die meisten Konzertbesucher völlig aus dem Häuschen von diesem powervollen Trio. In Hannover war alles anders: der Gig war schrecklich! Nach knappen 40 Minuten blieb beim Keyboarder eine Taste hängen und erzeugte einen permanenten Dauerton. Nach etlichen nervösen Minuten der Fehlerfi ndung und der versuchten (aber leider erfolglosen) Reparatur, hat Stanley Clarke dann wohl an seine Vertragserfüllung bzgl. der vereinbarten 75 Minuten Konzertdauer gedacht. Deshalb gab er anstelle des ursprünglich geplanten Programms ein 30minütiges Kontrabass-Solo auf seinem alten Pöhlmann-Bass mit einigen improvisierten Schlagzeug-Grooves zum Besten, ehe der Feierabend eingeläutet wurde. Kein Vergleich zum Dortmunder Konzert!

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Das Backstage-Treffen mit Herrn Clarke vor dem Konzert war zunächst auch merkwürdig: fast etwas unfreundlich und abweisend. Es gab viele Wichtigtuer um ihn herum und er saß gelangweilt in seiner schlichten Garderobe und aß eine Pizza. Ich legte Stanley zurückhaltend und respektvoll mein Backplate zum Signieren hin, woraufhin er mich anschaute und fragte: „Die ist doch von einem Alembic-Bass! Was für ein Bass ist das?“ Ich antwortete: „Von einem Series II.“ „Kannst du den denn spielen?“ „Ja, ich denke wohl.“ „Ok, let’s go, we’ll have a little session together“. Wie? Was? Da sauste schon jemand los und holte seine beiden kleinen Bässe; seinen Hauptbass (mit Holzhals) von 1972 und den zweiten mit dem Tremolo und Graphite Neck von 1976. Ein Roland 120 Jazz Chorus musste die Bässe relativ leise verkraften. „You know a song from me?” „Yeah, ‚School Days’”, war meine Antwort. „Ok, let’s play!” rief er. So haben wir dann gute 15 Minuten auf diesem Thema von ihm herumgejammt und hatten beide richtig Spaß an dieser Session – ich allerdings erst, nachdem ich meine anfängliche extreme Nervosität endlich in den Griff bekommen hatte! Danach wurde Stanley wesentlich freundlicher zu mir, und wir konnten uns noch einige Minuten unterhalten. Ich erzählte ihm, dass ich ein großer George Duke-Fan sei, jenem Keyboarder aus den Anfangsjahren Frank Zappas, leider im Mai 2013 verstorben. Mit ihm hatte Stanley das Clarke/ Duke-Project ins Leben gerufen. Eines unser Hauptthemen war der Graphithals von seinem Tremolo-Bass, der in Normalstimmung besaitet war. Sein Bass mit dem hölzernen Hals verfügt über eine Piccolo-Stimmung: A, D, G, C. Ich war damals begeistert von dem Graphithals, seiner schnellen Tonansprache und dem Endlos-Sustain. Auch gab Stanley mir einen guten Tipp, wo noch ein alter Testbass von Alembic stand, welchen er früher mal kurz gespielt hatte. Der Bass war sogar noch da, und nachdem ich einen Gruß von Herrn Clarke übermittelt hatte, was sich auch positiv auf den Preis auswirkte, war er nach langen vier Wochen endlich meiner! Mein damaliger Alembic Series II klang im Vergleich zu diesem kleinen Series I mit seinem wuchtigen Graphithals wie eine Gitarre vom Druck her – echt merkwürdig und sehr extrem, dieser klangliche Unterschied.

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Wie das Leben oft so spielt, habe ich mich von beiden Alembics in den Jahren 1995 und 1996 getrennt. Aber ich habe noch häufi g an diesen besonderen kleinen Alembic gedacht. Und siehe da: Völlig unerwartet konnte ich vor einigen Wochen (nach immerhin 19 Jahren!) eben diesen Bass wieder zurückkaufen. Was für ein Glück und ein schönes Wiedersehen! Dieses wunderschöne Instrument mit seiner schönen Decke aus Walnut Burl kann ich mir stundenlang anschauen. Die Pickups mit dem Humcanceller in der Mitte machen optisch auch schon richtig was her. Eine perfekt geformte Kopfplatte rundet das Gesamtbild gekonnt ab. Wunderbar leicht kommt er daher. Schließt man das Power Supply von Alembic mit dem stromversorgenden 5-Pol-Kabel an, gibt es so eine intensive Klatsche, dass man vor Freude und Überraschung fast aus dem Fenster springen möchte. Was habe ich damals nur übersehen, als ich den Bass verkauft habe? Auf dem Graphithals ist ein über 2 mm dickes Ebonolbrett aufgeleimt, in dem auch die roten seitlichen LEDs sitzen. Das Griffbrett besitzt wunderschöne Einlagen und super Frets, die das Wort „austauschen“ nicht kennen. Das Material ist robust und lässt die Frets auch nach so vielen Jahren wie neu aussehen. Die Schaller M4-Mechaniken waren damals der höchste Standard und überzeugen noch immer. Gekonnt gekerbt ist auch der dicke Messingsattel oben am Griffbrettende. Noch nie habe ich so flache Einkerbungen gesehen, bei denen die Saiten optisch fast auf dem ersten Bund aufliegen. Aber: Hier schnarrt nichts und es spielt sich butterweich.

Die beiden Singlecoil-Tonabnehmer werden unüblich mit einer Schraube von oben und einer von unten in der Balance und Höhe eingestellt. Mittig sitzt der typische Humcanceller, welcher das typische Singlecoil-Brummen bei ungünstigen Bühnenverhältnissen in Sachen Strom/ Erdung oder schlecht abgesicherter Beleuchtung verhindert. Der Canceller lässt sich auf der Rückseite der Backplate über zwei Mini-Potis noch genauer für jeden Pickup in Intensität und Wirkung einstellen. Hier kann man auch jeden Tonabnehmer in seiner Gesamtlautstärke mit einem Poti einstellen. Klassisch bei Alembic ist auch der auch der spitze Pickup-Wahlschalter mit den Optionen Off, Bridge-PU solo, beide PUs, oder Neck-PU solo.

BassMuseum: Alembic Series I Short Scale LEDs Graphite Neck 1981Die Saiten laufen über eine stabile Messingbrücke. Diese ist auf einem massiven Messingblock im Korpus eingelassen. Die Saiten werden in einer flügelähnlichen Halterung eingehakt, die mit drei Schrauben fest auf dem Body befestigt ist. Darunter liegt die fünfpolige XLR-Ausgangsbuchse. Zusätzlich gibt es noch einen Standard Klinkenbuchsen-Ausgang, dieser ist allerdings in Stereo. Wird er mit einem normalen Mono-Gitarrenkabel benutzt, so hört man nur den hinteren Tonabnehmer. Leider sind Alembic-Bässe ohne das Power Supply richtige Batterie-Fresser, aber warum sollte man überhaupt ohne diese zusätzlich eingerichtete praktische Verbindung spielen?

Nach einiger Zeit wächst man erst so richtig mit diesem Traumbass zusammen und wagt es jetzt, öfter mal an den parametrischen Soundfiltern zu drehen, um den Ton leicht zu variieren. Sogar mit den Frequency Switches (ein Schalter mit einer High-, Mid- und Bass-Einstellung) freundet man sich schnell an und spürt, wie sich diese wieder auf die Grundeinstellung der parametrischen Soundpotis auswirken. Es entsteht ein ständiger Kreislauf, der übrigens über ein gutes Studiomischpult seinen Höhepunkt erreicht. Durch das fünfpolige Kabel kann der Bass in zwei getrennte Mischpult-Kanäle eingespeist werden, und dann hört man dieses Bass-Wunder sogar in Stereo! Später merkt man dann auch, wenn die parametrischen Soundfi lter verdreht werden, wie sich der Sound in seiner Ausbreitung bildlich gesehen sogar „über Kreuz“ bewegt und einen besonderen Stereo- Effekt hervorruft. Nicht zu fassen! Hier wird einem spätestens klar, warum Ron Wickersham von Alembic in dem „Rolling Stone“-Bericht von Jahr 1974 „Soundhexer“ genannt wurde. Fest steht: man braucht im Leben eigentlich nichts anderes! Da kommt man schon kräftig ins Grübeln und stellt dann fest, nachdem man die ganzen Rock’n’Roll-Jahre im Kopf noch einmal Revue passieren lässt, dass die meisten Alembic-Spieler tatsächlich sehr lange bei ihren Bässen geblieben sind. Ich erinnere mich noch gut an Andy West bei den Dixie Dregs im Jahr 1977 auf ihrer ersten Scheibe „Free Fall“. Mit seiner schnellen und rasanten Plektrum-Spieltechnik gab er der Band jenen ganz besonderen Groove und Sound mit seinem Series I vor. Oder Greg Lake von Emerson, Lake & Palmer, der einen Series I und eine Achtsaiter-Sonderanfertigung spielte. Alembic sah man aber auch bei Les Holroyd von Barclay James Harvest. Oder einen Series I bei Blue Öyster Cult, gespielt von Joe Bouchard auf ihrer Live-CD aus dem Jahr 1978 „Some Enchanted Evening“. Auf der Reissue Doppel-CD ist im Bonus-Track „5 Guitars“ ein langes Basssolo auf seinem Alembic zu hören.

Ebenfalls erwähnt werden muss natürlich der geniale John Entwistle bei The Who. John hat die meisten Jahre in dieser Kultband auf seinen Alembic „The Spider“ Explorer-Bässen gespielt. In Deutschland hat Klaus-Peter Matziol von der Progband Eloy seit den 70er-Jahren bis heute seinem Alembic Series I die Treue gehalten. Hört euch mal den Basssound von Eloy an – zeitlos und heute noch so gut wie vor 30 Jahren! Hat man den Sound von einem Alembic gut im Ohr, hört ihn schnell heraus, z.B. in dem funky gespielten Song „Appaloosa“ auf Gino Vannellis „Brother to Brother“-Album von 1978. Ich habe ja immer geglaubt, mit den alten Jazz- und Precision-Bässen plus einigen netten Gibson-Hölzern und zuletzt noch eine Prise Rickenbacker als Gegenpol dazu, fehlt mir auf meiner einsamen Insel nichts. Tja, weit gefehlt, meine Freunde: Mit diesem wahnsinnigen Alembic-Bass entdeckt man jeden Tag Neues! Die ganze Sache hat nur einen großen Haken: die Series I- oder Series II-Bässe sind einfach schweineteuer! Alembic hat ja auch später einige günstigere Modelle herausgebracht, aber die hatten niemals den Spirit der Instrumente vom großen Kaliber.

Ich hoffe, es bleiben mir noch viele Jahre, die ich noch mit diesem außergewöhnlichen Bass verbringen kann. Fest steht: Er wird zu den letzten Sachen gehören, die ich lebend sehen werde, bevor endgültig das Licht ausgeht. Die letzte Konsequenz heißt also tatsächlich Alembic!

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