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Q: Hi Jürgen! Der Marleaux Contra geht auf deine Initiative  zurück. Die Konstruktionsart ist ziemlich neu. Was wolltest du mit diesem Instrument erreichen?
A: Ich hatte Gerald Marleaux damals als Initialzündung zunächst die plakative und etwas kuriose Umschreibung „plattgewalzter Kontrabass“ als Idee gegeben. Das beschrieb, fand ich, eigentlich ganz gut den Grundgedanken und Ansatz für einen halbakustischen E Bass, der zu gewissen Anteilen die Bauart eines Kontrabasses beinhalten sollte. Dann begannen Geralds geniale Überlegungen zur Umsetzung im Einzelnen und nicht zuletzt darüber, wie eine derartige Hybrid-Konstruktion statisch stabil herzustellen wäre. Von der ersten Idee bis zum ersten Ton auf dem Contra brauchten wir für die Entwicklung und Realisierung zwei gestrichene Jahre. Die obere Hälfte des Bodies ist hohl und tatsächlich wie ein klassisches Streichinstrument geformt und konstruiert: Boden und Zarge aus Ahorn, Decke aus Fichte mit dem klassischen F-Loch. Die untere Hälfte ist dagegen ein klassischer Solid Body unter Verwendung derselben klassischen Hölzer. So sollten gewisse akustische Klangeigenschaften entstehen, die sich im Toncharakter des Instruments bemerkbar machen.



Q: Was kann der Marleaux Contra, was andere Bässe nicht können?
A: Der Marleaux Contra ist ja in seinem einzigartigen Design weder ein herkömmlicher Halbresonanz-Bass noch ein Solid Body Bass, sondern eine Kategorie für sich. Das Besondere ist das asymmetrische Konstrukt und – was natürlich am Wichtigsten ist – die daraus resultierenden klanglichen Eigenschaften. Die obere Akustikbass-Hälfte verleiht dem Ton viel luftige Resonanz, während die untere Hälfte für das satte und konturierte Low End Fundament sorgt. Diese sehr effiziente Kombination aus natürlicher Offenheit und erdigem Punch bekommt man konstruktionsbedingt mit keinem der konventionellen Bässe hin.



Q: Der Bass hat eine besondere Lackierung bekommen, erzähl uns was darüber.
A: Ursprünglich war mein 7 Saiter Contra, der Prototyp Nr. 001, mit ziemlich sprödem Nitrolack von mir selbst lackiert worden. Das sah zwar schon gut aus, aber irgendwie fehlte mir noch etwas an „klassischer Aura“. Nun dachte ich mir im letzten Jahr, dass es eine optimale Fortführung des Grundgedankens des „plattgwalzten Kontrabasses“ wäre, wenn man ihm alternativ eine authentische Geigenlackierung spendieren würde. Gerald hat den Bass mühevoll komplett vom Lack befreit und auf das nackte Holz runtergestrippt. In diesem Zustand habe ich den Contra einem befreundeten Geigenbauer in Hamburg zum Lackieren anvertraut. Die mindestens 150 Jahre alte Rezeptur des verwendeten Geigenlacks besteht aus Naturharzen und Ölen. Optisch und klanglich ist diese Lackierung das Sahnehäubchen auf dem Contra, auch der Geruch ist echt lecker!



Q: Zu welcher Musik setzt du den Bass ein? Auch beim „König der Löwen“?
A: Der Marleaux Contra 7-Saiter ist in seiner Kernkompetenz im „Bass Bereich“ grundsätzlich für jede Musik geeignet, natürlich auch für das Musical „Der König der Löwen”. Wegen der Jazz Bass-mäßigen Pickup Bestückung und mit der wahlweise aktiven oder passiven Klangregelung, ist er sehr vielseitig. Weil er aber mit seiner F-Saite ins ungewöhnlich hohe Register hineinragt, eröffnet sich nochmals eine völlig andere Klangwelt mit dem Timbre einer fetten Jazzgitarre. Das bringt einen beim Wildern in diesen gitarristischen Territorien noch mal auf völlig andere Ideen, sowohl beim Solieren als auch in der Begleitung, da man zur eigentlichen Basslinie durchaus hier und da ein paar Akkorde einflechten kann. Der Contra versteht sich als Instrument, um musikalische Grenzen zu überschreiten.

















Bass Professor 3/2020 Seite 8

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