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Lady on Bass; Delphine Maillard

Lady on Bass – Delphine Maillard. Unsere Dauer-Serie „Lady On Bass“ ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Urplötzlich taucht auf dem Rechner die Mail einer jungen französischen Bassistin auf, die mittlerweile in Berlin lebt und aktuell ihr zweites Album mit dem Titel „Paris“ lanciert. Wir stellten der Dame mal ein paar Fragen. ... Text: Roland Kaschube

Hi Delphine, du bist Französin, lebst aber schon eine Weile in Berlin. Hast dich die Liebe nach Berlin gezogen?
Ich bin mit meiner Liebe nach Berlin gezogen! Mit meinem Freund und heutigem Ehemann Ewen Gur. Wir lebten damals in Tours, einer mittelgroßen Stadt in Frankreich, und wollten in einer Hauptstadt leben. Ich wollte aber nicht wieder nach Paris, wo ich geboren bin, und New York war etwas zu weit weg. Dann war es Berlin!

Deutsch ist ja nicht immer einfach, wie kommst du mit der Sprache zurecht?
Beim Bäcker kann ich nur Croissants und Baguettes bestellen, Sauerteigbrot ist mir zu kompliziert – Nein, das war natürlich ein Scherz! (lacht) Ich komme mit der Sprache ganz gut klar. Nach zehn Jahren kann ich sogar einen Brief vom Finanzamt verstehen!

Soweit mir bekannt ist, hast Du E-Bass studiert, stimmt das?
Genau, ich habe E-Bass und Jazz in der Schule Jazz à Tours in Frankreich studiert. Als Lehrer hatte ich Olivier Carole (Ben l’Oncle Soul, Morgane Ji, etc.), ein großartiger Bassist und Musiker. Er hat mir nicht nur das Instrument beigebracht, mir aber auch gleichzeitig geholfen, meinen Weg zu finden und mich bei der Entscheidung unterstützt, die Uni zu verlassen, um mich auf der Musik zu konzentrieren. Manchmal haben wir uns während des Unterrichts einfach nur unterhalten und gar keine Musik gespielt, und das war genauso wichtig. Was heißt es, Musiker zu sein? Wie kann ich meinen Lebensunterhalt damit verdienen? Das sind Themen, die in Musikschulen viel zu wenig angesprochen werden. Ich bin ihm heutzutage noch sehr dankbar.

Wann bist du das erste Mal mit dem Bass in Berührung gekommen? Wieso hast du dich gerade für dieses Instrument entschieden?
Mein erstes Instrument habe ich mir mit sechszehn gekauft. Ich wollte schon lange Bass lernen, habe mich aber lange nicht getraut. Ich war als Teenager etwas schüchtern und dachte, es wäre schon zu spät fürs Musiklernen. Und warum der Bass? Das ist eine Liebesgeschichte. Ich habe mich in das Instrument verliebt. Es ist der Klang, die Rolle in der Musik zwischen Rhythmus und Harmonie, das Wohlgefühl der Vibrationen.. Ich habe erst mal die Basslinien von Flea gelernt, später habe ich mich für Sting, Jaco Pastorius und Marcus Miller interessiert.
 
Dein Bassspiel empfinde als sehr zweckdienlich und oft sehr malerisch. Auf Solo-Einlagen scheinst du zu verzichten, warum?
Das stimmt, ich muss für das nächste Album ein paar Soli einsetzen! (lacht) Mein Bassspiel dient eigentlich meinem Gesang. Da ich immer zwei Sachen gleichzeitig mache, singen und spielen, habe ich die Basslinien etwas angepasst. Harmonisch spiele ich in der Art meiner Stücke, weil ich es gewöhnt bin, meine Lieder einfach alleine zu begleiten. Da meine Harmonien etwas jazzy sind, hört man also eine ziemlich breite Palette, nicht nur Grundtöne.

Hat sich seit deiner Mutterschaft dein Bassspiel verändert?
Gute Frage. Ich glaube, dass Musiker immer mehr oder weniger egozentrisch sind.
Aber wenn man Eltern wird, sind plötzlich die Kinder das Wichtigste. Als Bassistin habe ich immer begleitet und bin noch heute für verschiedene Bands tätig. Es ist einfach so: Wenn der Sänger eine Strophe vergisst und direkt zur Bridge springt, müssen wir ihm trotzdem folgen, wir haben keine andere Wahl! Mit Kindern ist es genauso: Man macht nicht immer, was man will, aber man benutzt diese Umstellung um kreativer zu sein. Und meine Musik und die Art, wie ich komponiere, wurden auf jeden Fall beeinflusst. Ich habe mehrere Lieder meinen Kindern gewidmet und auch einige Kinderlieder geschrieben. Ich fand es sehr interessant, dass ich für solche Lieder zu sehr einfachen Harmonien zurückgekehrt bin. Mein Stil auf dem Album „Paris“ wurde beschrieben als „Ruhe und Rhythmus in einem“. Meine Art zu spielen war immer sehr clean. Heute komme ich einfach mit weniger Noten zum Punkt: less is more!

Du spielst einen Sandberg Bass etwas älteren Datums, wie bist du an dieses Instrument gelangt?
Es gibt im Pariser Viertel Pigalle ein paar Straßen, wo es nur Instrumentengeschäfte gibt! Ein Traum! So etwas gibt es leider nicht in Berlin. Und in einem tollen Laden namens Bass Center habe ich diese Bassgitarre einfach probiert und mich spontan verliebt. Sandberg war damals neu auf dem französischen Markt und der Ladenbesitzer war sehr stolz, diese Marke exklusiv zu vermarkten. Das war in 2004. Dieses Modell, ein Bullet Special, wird heute leider nicht mehr produziert.

Du spielst auch gern Akustik-Bass, und man sieht dich in einem Video mit einer Bass-Ukulele. Wann benutzt du was?
Mein Akustik-Bass ist ein Tacoma. Dieses Modell habe ich ebenfalls in Paris gekauft und wird auch nicht mehr produziert. Es ist mein Lieblings Bass, zu Hause spiele ich fast nur akustisch. Ich habe zwei Lieder damit für „Paris“ aufgenommen. Der hat einen super warmen Klang, mit viel Mittelfrequenzen. Ich benutze Kupfer Saiten, die haben eine schöne Brillanz. Den Ukulelen-Bass habe ich für das „Love Song“ Video benutzt. Da ich klein bin, passte es ganz gut ins Bild. Mein Akustik-Bass ist riesig und ich sehe daneben klitzeklein aus! (lacht) Aber der Ukulelen-Bass hat mich nicht wirklich überzeugt und deshalb spiele ich ihn nicht mehr.

Was für Bass-Equipment benutzt du?
Ich habe nur Markbass Amps. Das passt super zu meinem Sound: Sauber, sehr bouncy und vor allem super leicht!

Du hast ein paar sehr coole Videos bei Youtube, wie ist das Stück „Super Girl“ entstanden?
Das ist eine super Kollaboration mit Achtung Licht Filmproduktion. Die machen coole Sachen und haben wirklich ihren eigenen Stil. Neulich haben wir auch ein Video für „Garçon timide“ veröffentlicht, die erste Single aus dem Album „Paris“. Bei meinen Videos mag ich es, dass es eine Geschichte in der Geschichte gibt. Das heißt, dass ich ein Lied singe und eine Geschichte erzähle, aber die Bilder zeigen eine andere oder ähnliche Geschichte oder eine eigene Interpretation. Mich interessieren solche erzählerischen Ebenen.

Bei dem Video, und nicht nur bei diesem, hattest du anscheinend zahlreiche Helfer, oder?
Haha! Ich habe gute Freunde! Für „Love Song“ mussten wir zum Beispiel schwere Möbelstücke durch Berlin schleppen. Und für „Super Girl“ hatte ich sogar Superman dabei, den unglaublichen Jerry Kwarteng!

Die Corona-Krise trifft viele Musik-Profis hart. Kannst du dich mit deiner Musik über Wasser halten oder hast du noch eine andere Quelle?
Ich komme momentan noch klar, weil ich auch mein Geld als Urheberin verdiene und zur Zeit extrem sparsam bin. Aber 2021 macht mich schon Angst, weil es so nicht weitergehen kann. Ich vermisse die Bühne sehr und der Kontakt mit dem Publikum. Ich habe Glück, dass ich mich zur Zeit auf die Promotion meines Albums konzentrieren kann. Viele Musiker wissen nicht, wie es morgen aussieht.

Du hast ein ziemliches feines neues Album herausgebracht, es heißt „Paris“. Warum hast du es der französischen Hauptstadt gewidmet?
Das Lied „Paris“ habe ich nach dem Terroranschlag in Bataclan geschrieben. Ich war so tief verletzt und gleichzeitig empört über die Antwort der Regierung. Ich wollte nicht „im Krieg sein“, wie es der damaligen Präsident Holland gesagt hatte. Ich wollte keine Waffen mehr, keine Reden mehr über Religion! Ich habe vor Schmerz geweint und daraufhin diese Lied geschrieben.

Fühlst du dich der Tradition des französischen Chansons verbunden? Was bedeuten Edith Piaf oder die kürzlich verstorbene Juliette Gréco für dich?
Das sind große Damen! Und sehr interessante Leben! Ich fühle mich aber mehr von französischen Autoren und Komponisten inspiriert als von den grandiosen Interpreten beeinflusst. Vielleicht, weil ich mich als singende Bassistin und Songwriter sehe. Das Schreiben ist mir extrem wichtig. Ich würde auch gern in Zukunft für andere schreiben, weil ich mich mit manchen Themen gerne beschäftigen würde, ohne diese persönlich zu singen.

Was du schon immer sagen wolltest, hier ist die Gelegenheit:
Leute, hört mal auf, alles in Plastik zu verpacken! Der Schutz der Umwelt und unserer Gesundheit ist zur Zeit die größte Herausforderung!

Wahre Worte! Wir wünschen dir viel Glück auf deinem weiteren Lebensweg!

Internet: www.delphinemaillard.com


Lady on Bass – Jenny Jünke. Seit mittlerweile 22 Jahren spiele ich Bass, vorrangig im Metal- und Hardrockbereich. Gestartet bin ich klassisch mit der Blockflöte, da ich die Wahl hatte, an Weihnachten ein Gedicht aufzusagen oder mit Instrument und der Darbietung eines Liedes dem Weihnachtsmann eine kulturelle Freude zu machen. Auch meine Familie ist musikalisch. So gehörte Hausmusik zu Festen sowie Kunst zum Alltag. Danach kam ich zum Klavier und erlernte dieses ein wenig. Da meine Kindheit mehrheitlich durch Rockmusik geprägt wurde, wollte ich dann doch lieber ein Saiteninstrument spielen. Es sollte, wie bei vielen, zunächst die Gitarre sein. Mit zwölf Jahren hatte ich genug Geld gespart, um mir meine erste E-Gitarre zu kaufen. Eine Akustikgitarre hatte ich bereits und bekam auch etwas Unterricht. Aber so richtig war das nicht mein Ding, und ich merkte, dass mich in den Songs in erster Linie der Bass bewegte, also war ein weiterer Wechsel angesagt. Mit vierzehn Jahren borgte ich mir deshalb in einem Jugendclub in Berlin-Hohenschönhausen einen Bass, und begann in einer Band mit meinem damaligen Freund zu spielen. Das Bassspiel habe ich mir autodidaktisch erarbeitet. Gemeinsam mit meinem Freund schrieben wir von Beginn an eigene Songs und gründeten aus gesellschaftspolitischen oder, wie man sagen kann, soziologischen Gründen eine weitere Band. Wir kamen damals zu der Überzeugung, dass wir mit Musik die Welt verändern und die Menschen vereinen wollen. Uns kam diese Methode damals am effizientesten vor. Wir waren zu der Ansicht gelangt, dass Politik nicht in der Lage ist, die Welt zu befrieden.  Aufgrund der lokalen Belange der Einzelnen konnte – nach unserer Sicht – Politik nicht in der Intensität global wirken, wie es die Welt bedurfte und sicher auch noch bedarf. Wir meinten, dass Musik das kann, da sie global jeden individuell berühren und verändern kann. Sicher war das alles sehr naiv, aber der Gedanke und Glaube daran war schön. Wir nannten die Band Sanskrit und komponierten Musik im Stil von Industrial-Hardrock. So war ich nun als Bassistin aktiv und es folgten noch viele andere Bands über die Stile Punk, Death Metal, Nu Metal, Hardcore und Crossover. Da ich schon immer eine Berliner Pflanze war und bin, war ich vorrangig in Berliner Bands aktiv. In den letzten drei Jahren habe ich damit begonnen, auch noch Background zu singen, was mir viel Freude bereitet. Zuletzt habe ich bei F2BA und Abandon Lost gespielt, gegenwärtig bin ich bei Way2Far aktiv.



Ich spiele einen 6-Saiter Aktivbass von Ibanez, weil er mir mit seinen sechs Saiten große spielerische Möglichkeiten bietet, zumal ich mit ihm auch meistens auftrete. Ich spiele ihn bereits seit meinem 17. Lebensjahr, und irgendwie ist er mit den Händen und dem Körper über die Jahre verbunden. Daneben habe ich noch weitere Bässe und Gitarren, nebst einer Ukulele.  Sämtliche weiteren Bässe sind allesamt ebenfalls Bässe von Ibanez und Aktivbässe. Der Klang von Aktivbässen überzeugte mich ebenfalls schon in der Jugend und da bin ich nun hängengeblieben.



Meinen 6-Saiter ziert der Schriftzug „Bass statt Hass“, den ich mir erst vor rund drei Jahren auf den Bass lackieren ließ. Ich entdeckte das Statement über einem Supermarkt in meinem Berliner Kiez und finde, dass er in der heutigen Zeit von Radikalisierung und zunehmenden Ellenbogenverhalten der Menschen angebracht ist. Er soll verdeutlichen, dass es andere Dinge gibt, außer stets negativ, wütend und frustriert sowie verängstigt durch die Welt zu gehen. Das kann ja auch dem einzelnen Menschen nicht wirklich Spaß machen, so zu leben und zu denken. Daher wünsche ich jedem, statt Hass, lieber mehr Bass und  Freude im Leben.  Auch um diesen Satz zu präsentieren, spiele ich meinen 6-Saiter gerne bei Auftritten, um die Menschen zum Denken anzuregen. Ich nutze einen Markbass Head Little Mark Tube und Markbass Traveler 123 Alain Caron Signature Cabine. Gelegentlich setze ich auch einen Electro Harmonix Deluxe Bass Big Muff Pi ein. Ich liebe es, live zu performen und die Menschen in die Welt der Musik mitzunehmen. Im besten Fall nehmen sie von einem Konzert etwas Neues und Inspirierendes mit nach Hause oder hatten schlichtweg eine schöne Zeit und Auszeit von ihrem Alltag. In diesem Sinn: „Bass statt Hass“!

Liebe Grüße,

eure Jenny










Bass Professor 4/2019. Lady On Bass: Sylvana Lenzschau.
Lady on Bass : Sylvana Lenzschau. Mein Weg zur Bassistin ist ein zufälliger. Ich bin nicht zum Bass gekommen, sondern der Bass kam zu mir. Und es war auch keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher eine Art Vernunftsehe. Aber die sollen ja bekanntlich am Längsten halten. Mit zwölf begann ich, Gitarre zu lernen. Erst klassisch, dann spielte ich, so gut es eben ging, alle möglichen Radiosongs und CDs meines großen Bruders nach. Mit vierzehn stieg ich in meine erste Band ein, AC/DC-Tribute. Das Problem: Wir hatten zu viele Gitarristen: Drei. Und zu wenig Bassisten: Keinen. Und da ich „die Neue“ war, drückte man eben mir den fetten Tiefsaiter in die Hände. Demokratisch abgestimmt. Also keine Widerrede. Mein erster „Bass“, wenn man ihn so nennen kann, war irgendeine fürchterlich billige, fernöstliche Fender Precision-Kopie, Saitenlage so hoch wie die Wuppertaler Schwebebahn. Der Anfang war also holprig. Aber: Wir hatten einen echt guten Drummer in der Band und schon nach ein paar gemeinsamen Proben groovte das Ganze echt ordentlich. Und: Ich bin ehrgeizig.

Die AC/DC-Tribute-Band habe ich bald darauf gegen eine Top 40-Formation eingetauscht, und mit den damit größer werdenden musikalischen Herausforderungen und Möglichkeiten begann ich schnell, die zuerst etwas ungeliebten vier Saiten Stück um Stück und Gig um Gig immer mehr zu mögen.

Bass Professor 4/2019. Lady On Bass: Sylvana Lenzschau.

Die Liebe wurde größer, als ich mir endlich meinen ersten „amtlichen“ Bass leisten konnte! Ein Traum in weiß: Der Boerjes Bass Groover 4, den ich bis heute wegen seiner Vielseitigkeit, seinem satten Klang und endlosen Sustain und seiner für mich perfekten Bespielbarkeit liebe und auch bei jeder Gelegenheit spiele. Und die ins Griffbett eingearbeiteten, blau leuchtenden LEDs machen auch das „Glitter-Girl“ in mir glücklich ;-)

Bass Professor 4/2019. Lady On Bass: Sylvana Lenzschau.

Dazu spiele ich exklusiv Eich Verstärker und Boxen; aktuell bin ich mit dem T-1000 Amp und – je nach Location-Größe – mit ’nem 610L- oder dem kleinen, aber feinen 110XS-Cab unterwegs. Zusätzlich nutze ich das Bassboard S, das mich auch bei kleineren Bühnen und leisen Tönen den Bass nicht nur hören, sondern körperlich spüren lässt. Hat etwas durchaus Sinnliches. Bassisten wissen, was ich meine.

Bass Professor 4/2019. Lady On Bass: Sylvana Lenzschau.

Welche Bassisten haben mich geprägt haben und was sind meine Lieblingssongs? Alle! Und keiner! Ich betrachte das ganz unaufgeregt. Wahrscheinlich durch meinen eigenen, unspektakulären Weg zum Instrument, hatte und habe ich nie Berührungsängste mit verschiedenen Musikstilen. Rockmusik bleibt für mich sicher die unangefochtene Numero Uno, aber auch Pop, Dance, Rhythm’n’Blues bis zu Funk und Fusion bringen Spaß. Lediglich lupenreiner Jazz ist nicht so mein Ding – ist sicher musikalisch ganz große Kunst, ich mag's aber lieber, wenn es kräftig scheppert, schiebt und groovt.

Wenn ihr möchtet, besucht mich auf Instagram: Chilly_Silly










Hallo liebe BASS PROFESSOR-Leser, mein Name ist Franziska Plückhan, als Solokünstlerin nenne ich mich „Sissip“, und ich bin Bassistin, Sängerin und Produzentin aus Berlin. Ich bin mit etwa sechzehn Jahren zum Bass gekommen. Damals habe ich eigentlich noch Gitarre gespielt, aber im Schulmusical war noch der Bassposten frei, und da ich aus der überbesetzten Gitarrenfraktion diejenige mit den größten Händen war, habe ich den Job bekommen – von da an war ich Bassistin.

Bass Professor 2/2017, Lady On Bass: Franziska Plückhan

E-Bass studiert habe ich an der BSM in Köln (Chris Hees), danach an der Musikhochschule (Prof. Dave King) und der Popakademie (Frank Itt) in Mannheim. Jetzt arbeite ich als Freelancer, spiele in diversen Bands und Projekten, arbeite als Studiobassistin, z.B. für das Studio „Clouds Hill“ in Hamburg, da habe ich es bereits auf einen Track von Peter Doherty geschafft, und arbeite gelegentlich als Produzentin für andere Künstler.
Einen großen Fokus lege ich auf meine eigene Musik, ich bewege mich irgendwo im experimentell elektronisch angehauchten Pop Bereich.

Mittlerweile arbeite ich viel mit der Software Ableton Live, da diese mir als Solokünstlerin auf der Bühne ganz neue Möglichkeiten der musikalischen Darbietung eröffnet. Zudem habe ich eine große Schwäche für Synthesizer entwickelt und jage meine Bässe gerne durch diverse Effektgeräte. Meine ersten Songs habe ich jedoch entweder am Klavier oder an der Gitarre geschrieben.

Als ich zum Bassspielen kam, war es für mich ein ganz natürlicher Schritt, den Bass auch zum Songwriting zu verwenden. Ich habe schnell entdeckt, dass es für mich viel spannender ist, eine neue Technik, wie Slappen oder Tapping, anhand eines extra dafür geschriebenen Liedes zu üben.

Irgendwann habe ich ein kleines Singer/Songwriter Programm für Bass und Gesang zusammengehabt und habe die Stücke für das Album „Sissip (Songs for Voice and Bass Guitar)“ aufgenommen. Nachdem mit den Aufnahmen lange Zeit nichts passiert ist, habe ich das Album nun endlich in digitaler Form auf meinem neu gegründeten Label veröffentlicht. Es ist immer etwas besonderes diese Songs live zu spielen. So gerne ich spannendes Equipment und verrückte Sounds liebe, ich genieße es jedes Mal, mich nur mit einem Bass, oft gehe ich sogar nur mit einem Preamp oder Topteil, direkt über DI in die PA, auf die Bühne zu stellen und los zu spielen.

Aktuell spiele ich einen Lakland 55-94 DLX 5 Saiter und einen Human Base BaseX 6 Saiter. Auch ein Yamaha SLB 200 kommt öfters zum Einsatz. Aus transporttechnischen Gründen bin ich großer Mark Bass Fan. An Effekten benutze ich alles von Laptop, Plugins und Midicontroller über den Line6 M9 bis hin zu diversen Bodentretern wie den Moogerfooger Bassmurf oder Strymon Timeline.

Zu meinen Lieblings-B assisten gehören Esperanza Spalding, Pino Palladino und James Jamerson. Das Album „Sissip (Songs for Voice and Bass Guitar)“ ist in allen gängigen Onlineshops vertreten. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal rein hört!

Weitere Infos gibt es unter: www.sissip.com






Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Ute Behrends

Hallo liebe BASS PROFESSOR-Leserinnen und Leser, ich habe von der Rubrik „Lady on Bass“ gehört und dachte mir, das ist doch was für mich! Zudem habe ich einen aktuellen Anlass euch zu schreiben ist, denn ich habe mit meiner Band „Harpface & the Heydays“ gerade meine erste CD veröffentlicht.


Zum Bass bin ich 1986 gekommen. Im zarten Alter von sechzehn Jahren lernte ich damals einen Musiker kennen, der Bass in einer Band spielte. Ich war von dem Instrument völlig fasziniert! Für zarte DM 15,– hat er mir einen alten, mit PVC bezogenen Höfner Bass verkauft und mir gleich etwas Unterricht gegeben. Wie es so kam, lernte ich auf dem Schulhof weitere MusikerInnen kennen, die im Rahmen der Musikschule des Landkreises in einer Band spielten. Mit dem Einstieg in diese Schulband nahm ich ab diesem Zeitpunkt Bassunterrichts an der Musikschule des Landkreises. Der Bassunterricht wurde damals von einer Frau geleitet. Das war damals sehr selten, dass Frauen Bassunterricht gegeben haben.

Parallel absolvierte ich Ende der achtziger Jahre in einem Oldenburger Musikladen ein Schulpraktikum. Dort lernte ich die unterschiedlichsten Leute und Musiker kennen, die bis heute zum Teil noch meine Freunde sind. Und während dieses Praktikums habe ich auch zum ersten Mal etwas von Jaco Pastorius gehört, der zu dieser Zeit jedoch bedauerlicherweise verstarb. Ich war sofort völlig geflasht von seinem Bassspiel und bin seitdem ein großer Fan.

Anfang der 90ziger Jahre wechselte ich zur Musikschule der Stadt Oldenburg. Dort habe ich von dem Bassisten Ede Brumund-Rüther Unterricht erhalten. Der Unterricht bei ihm hat mich nicht nur musikalisch weitergebracht, ich habe auch menschlich viel von ihm gelernt. Zudem habe ich an den Jazz- und Jazz-Rock Band- Workshops der Oldenburger Musikschule gern teilgenommen.

Bis heute merke ich immer wieder, wie mich diese intensive Zeit musikalisch und menschlich geprägt hat. Fortan wusste ich, wie man eine Probesession aufbaut, wie man Stücke analysiert, sich in Disziplin übt und Verantwortung übernimmt. Gern arbeite ich am Groove und setze mich mit Harmonielehre auseinander. Irgendwann löste ich mich auch von dieser Musikschule und suchte mir verschiedene Bands. Ich spielte eine Zeit lang in einer psychedelischen Punkband und probierte später verschiedene Blues- und Rockbands aus. In dieser Zeit entwickelte ich zudem zwei musikalische Standbeine. Das eine war der Reggae bzw. Ska, das andere war der Jazz.

Damals spielte ich auch in einer reinen Frauenband namens „Sugar&Spice“. Wir haben Reggae und Ska gemacht, viele Gigs gespielt und eine Single aufgenommen. Hier kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit der Arbeit im Studio und einem professionelleren Musizieren. Später nahm ich noch mit anderen Bands Stücke auf, die auf verschiedenen Samplern erschienen. Die Sampler hießen „Friesland Rockt“ oder „Music for these People“.

Als kleine Anekdote möchte ich hier erwähnen, dass wir mit der Frauenband unsern Proberaum im friesischen Varel mit einer befreundeten Garagenband teilten. Diese Garagenband verzierte den gemeinsamen Proberaum mit Postern von leicht bekleideten Damen... Wir nahmen dies mit Humor, was von den Musikerinnen, die sich bei uns zwischendurch vorstellten, nicht behauptetet werden konnte und leichte Verwirrungen hinterließen... Außerdem hat sich aus einer sehr kreativen Studentenkneipen-Szene meine Comedy Band „Prolo 2000“ Anfang der 90ziger Jahre entwickelt. Mit dieser Band spiele ich bis heute zusammen! Das Programm ist weit gefächert: wir covern alte Schlager, spielen Stücke von AC/ DC und bringen Kostüme, schrägen Humor und Comedy mit ein.

Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Ute Behrends

Im Jahr 2011 entstand dann meine aktuelle Rock-Soul-Blues-Band „Harpface & the Heydays“. Ich wurde von dem Sänger Jürgen Schnieders und meinem alten Kumpel Rainer Söchting gefragt, ob ich mit ihnen nicht eine neue Band starten möchte. Die anderen Mitstreiter waren schnell gefunden, und wir alle brachten aus unseren unterschiedlichen musikalischen Richtungen Vorschläge ein, um zunächst mit dem Covern unserer Lieblingsstücken ein Repertoire zu schaffen. Das klappte ziemlich gut und machte viel Spaß!

Mittlerweile haben wir einige Auftritte auf dem Kerbholz und die CD ist veröffentlicht. Deshalb sind wir nun dabei, unsere eigenen Stücke zu schreiben. Mir gefällt die Stimmung innerhalb der Band, da wir zielstrebig arbeiten, einen schrägen Humor besitzen und unsere kreativen Vorstellungen einfl ießen lassen können.

Ich habe mich immer wieder gefragt, warum ich das Bassspielen so liebe, und warum es mir so wichtig ist. Mir gefällt einfach die Tiefe und die Wärme des Instruments. Ich mag seine Aufgabe, im Hintergrund zu bleiben und den Rhythmus mit der Melodie zu verbinden. Und ich liebe den Groove! Mein Bassspiel halte ich für nicht besonders virtuos. Doch es ist mir wichtig, wenig und solide zu spielen. Der Groove steht für mich an erster Stelle!

Allgemein gefällt mir am Musik machen und in Bands spielen auch die soziale Komponente. Über die Musik habe ich tolle und liebenswerte Menschen getroffen, Freundschaften geschlossen und so einige „Rock`n`Roll Abenteuer“ erlebt... Meine ersten Vorbilder am Bass waren Ende der achtziger Jahre zunächst Adam Clayton von U2 und Sting, von denen ich heute noch großer Fan bin.

Später entdeckte ich Motown, Soul und James Jamerson, der mich auch sehr beeinfl usst hat! Und natürlich liebe ich das Spiel von Jaco Pastorius! Er hatte einen Wahnsinnsgroove, hat sehr intensiv gespielt, mit viel Kreativität und Disziplin. Im Lauf der Jahre achte ich bei der Musik immer mehr darauf, was mich eigentlich berührt. Musik sollte etwas in mir ansprechen und kann unterschiedlicher Herkunft sein. Ich spiele eine Jazz Bass Kopie von Tokai (Baujahr 1978, Japan) über eine Hartke Anlage mit einer 4 x10“-Box von Ashdown. Da ich auf meinen Fingersatz achte und fl exibel spielen will, habe ich von meinem damaligen Basslehrer Ede Brumund-Rüther den Vorschlag übernommen, ein Band vom Bassgurt zum Kopf als Befestigung zu spannen. Damit muss ich nicht den Basshals bzw. das Griffbrett stützen und kann relaxed mit dem Vierfi nger-Satz spielen. Außerdem habe ich eine lange Daumenstütze über den Pickups angebracht, da ich gerne über unterschiedliche Anschlagabstände variabel den Sound gestalte. In meinem berufl ichen Leben bin ich Erzieherin und arbeite als Sozialpädagogische Familienhilfe ambulant in Familien. Neben dem Musizieren tanze ich auch gerne Salsa.

Herzliche Grüße an die Redaktion und alle BASS PROFESSOR LeserInnen!

Nicht vergessen, immer schön die zwei und die vier betonen!! Ute Behrends Info: www.harpface-heydays.de


Hallo liebe Bassgemeinde!
Mein Name ist Larissa Bode, ich bin 24 Jahre alt und studiere Bass an der „Hochschule für Musik und Tanz Köln“. Angefangen hat alles im zarten Alter von fünf Jahren als ich mit meiner Mutter in die Oper gehen durfte.

Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Larissa Bode

Ich war restlos gefesselt und fasziniert von der gesamten musikalischen Darbietung, vor allem aber von den Sängerinnen und Sängern. So kam es, dass ich in verschiedenen Chören sang, die mich teilweise bis zu meinem Abitur begleiteten. Mit acht Jahren durfte ich mir ein Instrument beim Tag der offenen Tür an der Musikschule aussuchen. Es wurde das Klavier. Ungefähr fünf Jahre später löste dann die Querfl öte langsam das Klavier ab. Sie ermöglichte mir viele Jahre wundervoller Trio -, Quartett - und Orchesterarbeit, was mein musikalisches Verständnis und Auffassungsvermögen sehr beeinflusst hat.

Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Larissa BodeMit sechzehn Jahren kam der Wunsch auf, etwas ganz anderes zu machen – eine andere Musikrichtung. Ich verspürte die Neugierde, mich mit modernerer und freierer Musik zu befassen und meinen klassischen Horizont mit Jazz Einflüssen zu erweitern. Gitarre wollte ich nicht lernen, denn Bass fand ich einfach sexy. Trotz meiner Passion zum Bass blieb die Querflöte wegen der vielen bestehenden Ensembles vorerst mein Hauptinstrument. Erst mit dem Abitur entschloss ich mich, mich mehr mit dem Bass und dem Jazz auseinanderzusetzen und war so begeistert, dass ich ein Musikstudium anstrebte. Zwei Jahre und viele Übestunden später machte ich die Aufnahmeprüfungsrunde mit und bekam neben den Musikhochschulen in Würzburg, Saarbrücken, Mannheim und Stuttgart einen Platz an der „Hochschule für Musik und Tanz Köln“. Hier habe ich neben vielen anderen tollen Dozenten Unterricht am E-Bass bei Marius Goldhammer und am Kontrabass bei Dieter Manderscheid.
Als Bassist hat man mehr Möglichkeiten auf die Musik einzuwirken, als manch einer vielleicht denkt. Düster, freundlich, zart, entschlossen, wild, zurückhaltend und noch vieles mehr gehört zu den Farben mit denen man arbeiten kann. Ich liebe diesen Facettenreichtum und spiele und singe deswegen auch in vielen verschiedenen Bands und Projekten, die von Funk, Soul, Groove über Pop-Rock zu Jazz und Weltmusik reichen. Die Vielfalt ist es, die mich zu diesem Beruf gebracht hat und ich hoffe sehr, dass diese auch noch lange anhalten möge! :) Danke fürs lesen, ich wünsche euch alles Gute! Larissa

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mein Equipment:
4-Saiter E-Bass von Gitarrenbau Herbert Müller, Köln-Longerich (Eschekorpus, Palisandergriffbrett, Ahornh als, Häussel-Pickups, passiv ). Ein vielseitig einsetzbarer Bass, leicht, durchsetzungsfähiger Sound, angenehme Bespielbarkeit.

4-Saiter Kontrabass von Diastrad Geigenbau Willi-Paul Balsereit bei Köln-Brühl; er hat einen abnehmbaren Hals, bietet einen vollen Klang und lässt sich toll bespielen.

Effektgeräte: EBS DynaVerb, E-Bow, DigiTech Bass Envelope Filter, Aguilar Octamizer, Boss RC-300

Verstärker: Ibanez Promethean P5110. Der ist klein, leicht, macht für die Größe echt Druck – gut zum fix einpacken!




Hallo, ich bin Laura Einhorn aus Berlin!
Es wäre vermutlich vermessen, mich als professionelle Bassistin zu bezeichnen – weder verdiene ich eine auch nur annähernd erwähnenswerte Summe Geld durch das Bassspielen, noch habe ich dieses unglaublich schöne Instrument studiert oder richtig beigebracht bekommen.

Laura Einhorn
Ich bin Autodidaktin, und lediglich das Buch „Bass for Dummies“, die Anforderungen meiner Mitmusiker und die anhaltende Motivation, die mir das Hören meiner Lieblingsbands verschaffte, kennzeichneten meine Lern- und Übeprozesse. Mittlerweile spiele ich seit zehn Jahren; im schwierigen Alter von 13 (betonen meine Eltern zumindest immer wieder) wünschte ich mir ein erstes Bassset zur Jugendweihe. Es bestand aus einem kleinen Ibanez-Combo, der auch heute noch mein Zimmer schmückt und sich passgenau ins Interieur einfügt, und einem Ibanez-Viersaiter mit Gurt und Plektren und allem Drum und Dran. Er war schwarz und sein zwölfter Bund sowie ein Teil seines Korpus von einem glänzenden Totenkopf gezeichnet – damals hielt ich das anscheinend aus irgendeinem unerfindlichen Grund für cool (noch mal: ich war 13!). Auch wenn ich ihn heute nicht mehr benutze, sind doch unzählige Erinnerungen in diesem Instrument archiviert: meine erste Band, die ersten Konzerte, Halloween-Partys oder politische Diskussionen mit Cappuccino im Proberaum (ja, wir waren in gewisser Weise spießig, hielten uns aber für in hohem Maße kultiviert!).

Den Drang, immer mehr zu lernen und mich zu verbessern, erhielten mir nicht nur meine Bandkollegen, sondern vor allem mein sich stetig in metallischere Gefi lde transformierender Musikgeschmack. Von der musikalischen Begeisterung für Green Day, Bad Religion und Bon Jovi ist heute nicht mehr viel übrig, auch wenn die anerkennende Ehrfurcht vor Größen wie diesen selbstverständlich bleiben wird.

Heute spiele ich einen Fünfsaiter von Yamaha, den ich von meinem Cousin geerbt habe, und ein Halfstack von Ampeg. Und: Ich spiele heutzutage ausschließlich ohne Plektrum! Jedes Mal, wenn diese dunkelblaue Schönheit von einem Bass seine klangliche Wucht durch meine Box direkt in meinen Magen schleudert, weiß ich, dass ich mich genau für das richtige Instrument entschieden habe. Ich habe nie Gitarre gelernt (und bin auch bis heute nicht über das Spielen von Grundakkorden hinaus gekommen), was leider meine Songwriting-Fähigkeiten merklich einschränkt. Dennoch bin ich vollkommen zufrieden damit, mir Bassistenwitze von meinen Bandkollegen anzuhören und Sprüche zu meiner winzigen Statur, die es teilweise so erscheinen lässt, als hätte der Bass mich in der Hand und nicht andersherum. Stimmt ja auch irgendwie! Ich diskutiere auch gern darüber, warum Frauen eigentlich so selten in Bands spielen und warum die, die es tun, zu 80 Prozent Frontfrauen sind und keine Instrumentalistinnen. Vermutlich würde allerdings ein gleicher Anteil von Männern und Frauen am Bass (bzw. an allen anderen Instrumenten) die Kategorie „Lady on Bass“ obsolet machen und mir daher nie die Chance geben, hier meine Phrasen niederzuschreiben. Vielleicht ist es also doch gut so, solange mein Text nicht auf pinkem Hintergrund gedruckt wird!

Derzeit bin ich, nach vielen angefangenen und unbeendeten Projekten, mit der Band Five Kiss Prophecy vorrangig in Berlin unterwegs und außerordentlich froh, mir mit diesem Hobby einen schönen Ausgleich zur Arbeit und Universität geschaffen zu haben. Auch wenn die Zeit, die ich für meinen Bass habe, häufig unter den anderen Sphären des Lebens leiden muss, möchte ich sie nicht missen. Ebenso wenig wie die Konzerte (auf oder vor der Bühne), meine fühlbare Begeisterung für tiefe Töne in der Magengegend, meine Möglichkeit, den Bass als autonomes Instrument zu sehen, das nicht nur Gitarren nachspielen muss. Und natürlich: Meine Mitmusiker und die großartigen Bands, die mir sowohl die Grenzen meines Könnens aufzeigen, denen ich aber auch all das zu verdanken habe, was ich mir die letzten zehn Jahre am Bass angeeignet habe. Als meine Vorbilder könnte man beispielsweise Evan Brewer bezeichnen, den (leider seit kurzem Ex-) Bassist von The Faceless. Auch John Deacon von Queen habe ich immer dafür bewundert, dass er dem Bass eine für den durchschnittlichen Musikhörer wahrnehmbare Dominanz verliehen hat. Ich bewundere technische Begabung mit ebenso großem Neid wie herausragende Kreativität. Bässe sind schließlich beabsichtigt andere Instrumente als Gitarren!

In diesem Sinne hoffe ich, dass jedem Hobby- Bassisten und jeder Hobby-Bassistin da draußen auch neben dem eigentlichen Brotverdienst die Freude am und die Zeit für den musikalischen Tiefton-Ausgleich erhalten bleibt! Viele Grüße, Laura

https://www.facebook.com/fivekissprophecy


Bass Professor 5/2014 - Ausgabe 77. Lady On Bass: Ana Orias BalderasErster Tonträger: eine „Best Of Elvis Presley“- Schallplatte – das war im Kindergarten. Mit 12: Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Pink Floyd, The Doors, Zappa, The Police, Jimi Hendrix. Klavierunterricht von 7 bis 14. Mit 14 einen alten E-Bass mitsamt 30 Watt Hosentaschen-Amp geschenkt bekommen. Da war die Sache klar: Ana spielt Bass! Was mich daran fasziniert? Wie es sich anfühlt, die Luft mit den tiefen Frequenzen zu bewegen, die durch den ganzen Körper dringen.

Heute bin ich 29, studierte BioGeo-Wissenschaftlerin, Mutter und Musikerin. Mein Sohn ist vier Jahre alt, und als Alleinerziehende konzentriere ich mich im Moment mehr auf Unterrichten und Studioaufnahmen als aufs Touren – also die Seite der Musik, die es mir erlaubt, abends zu Hause zu sein. Zu hören bin ich z.B. als Gastmusikerin für einen Song auf dem neuen Album der Reggae- und Worldmusic-Band Six Nation. Ich freue mich aber jetzt schon tierisch auf die Zeiten, wo ich wieder mehr „on the road“ sein und meine nomadische Seite wieder mehr ausleben können werde.

Zwei Jahre lang hatte ich an einer Musikschule Bassunterricht, mittlerweile habe ich in Peter Sonntag meinen Lehrer gefunden, der mir auf meinem Weg eine große Hilfe ist. Besonders einschneidend war für mich das Warwick Basscamp 2013, wo ich während einer Woche mit 80 Teilnehmern und der Crème de la Crème der Basswelt lernen, reden, jammen und eine gute Zeit verbringen konnte. Aber mehr noch als über das Bassspielen habe ich auf diesem Weg über mich gelernt! Musik ist mein Weg zur Selbstverwirklichung, die Musik bringt mich zu neuen Orten, neuen Erfahrungen, neuen Menschen, neuen Welten. Und auch zur Frage: Wie will ich wirklich leben? In diesem Frühjahr fällte ich die Entscheidung: GEGEN acht Stunden täglich als Wissenschaftlerin im Büro, FÜR 100% Musik!

So arbeite ich mittlerweile an verschiedenen privaten Musikschulen und habe auch private Schüler. Mein Fazit nach einem halben Jahr: das Musikerleben läuft zügig und gut an!

Ich bin Tochter eines Bolivianers und einer Deutschen, somit bin ich selbst eine Fusion, ein lebendes Beispiel für die Neugier auf andere Kulturen. Das Interesse an Rhythmen und Instrumenten aus anderen Kulturkreisen gehört immer schon zu mir – ein weites und faszinierendes Feld. Mein Herz schlägt für Latin, Funk, Jazz, Fusion, Rock und Reggae – und alles dazwischen!

Bass Professor 5/2014 - Ausgabe 77. Lady On Bass: Ana Orias Balderas
Ein tolles Instrument, das ich seit kurzem besitze, ist eine Guimbri: ein dreisaitiger marokkanischer Bass aus Holz und Leder, bespannt mit Darmsaiten. Ansonsten spiele ich seit 2011 einen Sandberg Bullet TM4 Zebra Voodoo, außerdem einen elektrischen Upright von Steinberger und einen Kontrabass. Mein neuestes Instrument ist ein Akustikbass von Cassandra Elk, ein Klaus Voormann Signature „Rusha“.

Hier noch ein Auszug aus meinen Lieblingsalben: ■ Bela Fleck and the Flecktones: „Outbound“ ■ Led Zeppelin: „II“ und „III“ ■ Santana: „Caravanserai“ ■ The Billy Cobham/George Duke Band: „Live on tour in Europe“ ■ Gnawa Diffusion: „Algeria“ ■ Paco de Lucia, Al Di Meola, John McLaughlin: „Friday Night in San Francisco“ Viele Grüße, Ana

schaffen! In diesem Sinne, bassige Grüße und Rock’n’Roll! Maria von Morgenrot.

www.morgenrot-band.de


Hallo, ihr Bassverrückten! Ich bin Maria, bin 25 Jahre alt und seit 2006 Bassistin der Deutschrockband Morgenrot aus Saalfeld in Thüringen. Bereits in meiner frühen Kindheit bin ich voll und ganz der Rockmusik verfallen und begann im Alter von nur sechs Jahren mein erstes Instrument zu spielen. So war ich einige Jahre begeisterte Keyboarderin, bevor schließlich meine erste Gitarre unterm Weihnachtsbaum glänzte und ich zwei Jahre lang Unterricht an einer Musikschule bekam.

Doch als man mir ein paar Jahre später dann plötzlich eine Bassgitarre in die Hand drückte, war das Liebe auf den ersten Blick! Unsere damalige Bassistin hatte die Band spontan verlassen und das Keyboard wurde von meinen Bandkollegen schnell als überflüssig erklärt. So wurde ich von der Keyboarderin zur Bassistin. Ich war voll und ganz in meinem Element und habe mir oft nächtelang die Finger wund gespielt. Die Bassgitarre ist bis heute meine große Leidenschaft: Der Tag kann noch so mies, die Laune noch so schlecht und die Alltagsprobleme können noch so groß sein – ich nehme den Bass in die Hand, regele den Verstärker auf Anschlag, und die Welt ist wieder in Ordnung!

Aktuell bin ich mit meinem Ibanez 5-Saiter SR705 unterwegs. Ich liebe den knackigen Sound aus der Kombination eines EBS Reidmar- Topteils und einer Peavey-4x10"-Box. Hauptsächlich zupfe ich die Saiten mit den Fingern. Das gefällt mir vom Feeling und vom Sound her am besten und macht mir am meisten Spaß, denn der steht bei mir an erster Stelle. Gelegentlich benutze ich auch mal das Plektrum – kommt ganz auf den Song und dessen Atmosphäre an.

Mit Morgenrot toure ich quer durch die Republik und spiele sowohl in kleinen Clubs als auch auf Festivals. Aber auch in kleiner Runde am Lagerfeuer rocken wir bei Steaks und Bier oft die Nächte durch. Meine Band ist wie eine Familie für mich! Die Musik und vor allem das Bassspielen sind für mich unumgänglich geworden und gehören, wie das Atmen, zu meinem Leben dazu. Musik ist der Spiegel der Seele: Man kann so viel mit ihr ausdrücken – eben das, was Worte manchmal nicht schaffen! In diesem Sinne, bassige Grüße und Rock’n’Roll! Maria von Morgenrot.  

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